Ich bin unterfischt, keine Frage. 4 Wochen war ich nicht am Wasser, ok nicht ganz korrekt, ich war ja gestern für eine Stunde los nach Feierabend und durfte meine erste Bachforelle 2020 keschern, aber ansonsten war ich nicht los…. Männergrippe und auskurieren und Hochwasser, Ihr könnt sicherlich mit mir fühlen.

Und heute? Ja, heute sollte das Wetter gut werden. 2 bis 3 Stunden wollte ich fischen, am besten mit einem Mix aus Sonne und bedeckten Himmel. So wurde es vom Wetterdienst angepriesen und so kam es auch.

Anfangs bewölkt und ein paar Regentropfen kamen runter, das war es dann auch schon. Es wollte nichts beissen, ich zog meine Bahnen ohne jeglichen Kontakt. Dann nach ca. 1 Stunde kamen sie…. die Sonne und die ersten zwei Attacken auf meinen DC Lures Stumpen in 10 gr., aber es waren Fische um die 30 cm, ich konnte sehen wie sie abdrehten.

Weitere 30 Minuten später in einer Innenkurve wieder eine Attacke und sie hing. Ich beugte mich runter und netzte sie in meinem gummierten Kescher ein. Geil, ein Fisch um die 35 cm. Ich hielt die Forelle im Kescher und griff in meine Jackentasche, holte das Handy raus und schaltete die Kamera ein und legte das Handy ins Gras, denn es sollte gleich ganz schnell gehen, Foto schießen und tschüss.

Ich zog den Kescher aus dem Wasser (die Bachforelle hing knapp) und legte diesen ins feuchte Gras. Dann der Griff zum Handy, Köder nochmal gerichtet und schön dicht dran halten für ein schönes Foto…. klick.

Die Bachforelle nutzte den Augenblick und zappelte, löste sich gekonnt vom Haken und dann in den Fluss. Ich rief ihr noch „Tschüss“ hinterher, so schnell sollte es nun ja auch nicht gehen, aber zumindest hatte ich die Schönheit zur Hälfte drauf.

Nach diesem Fisch gönnte ich mir eine kleine Pause und schaute aufs Flussbett und beobachtete die noch farblose Umgebung.

Ich fischte weiter stromauf in Richtung meines Autos. Da ich doch schon einige Zeit unterwegs war entschied ich mich nun schneller zu bewegen und nur die vermeintlichen Hotspots abzufischen.

Ich platzierte meinen Köder an eine Innenkurve und kurbelte ein und schaute schon, wo ich als nächstes hinwerfen sollte. Dann kurz bevor ich den Köder aus dem Wasser ziehen wollte blitzte es vor meinen Füßen auf. Bruchteil einer Sekunde dachte ich: „Scheisse ein Hecht“, aber dann schraubte sich eine massive Bachforelle aus dem Wasser und schüttelte sich verhemend. Ich habe mich so verjagt. Die Bremse kreischte auf und es gab kräftige Rutenschläge und sie nahm Schnur von der Rolle. Ein mega Kampf mit Fluchten und Sprüngen und immer wieder diese Schläge in der Rute. Meine Shimano Yasei federte alles ab. Ich bekam die Forelle ruhig und konnte sie keschern. Was für ein geiler Fisch!

Sie sah so schön aus, als sie sich auf die Seite drehte und ich sie über meinen Kescherrand zog. Diese roten Punkte und die Maserung echt hübsch in der Sonne. Ich bemerkte auch, dass sie im Kescher bereits abgehakt war.

Dann habe ich sie kurz vermessen und festgestellt, dass sie 1 cm unter meinem PB lag. Aber sie massiver, da bin ich mir sicher.

Nach diesem Traumstart in die Forellensaison kann ich es jetzt schon kaum abwarten wieder ans Wasser zu kommen.

2 thoughts on “Hab ich mich verjagt!”

    1. Petri Dank, ja das gehört auch mit dazu, dass man leer ausgeht, aber die Zeit am Wasser zu verbringen hat doch auch was. Irgendwann ist die Rute krumm

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